Neben der Blickführung zählt die Linienwahl zu den wichtigsten Komponenten einer guten Kurventechnik.
Im Idealfall - der sich unter realen Bedingungen allerdings nicht erreichen lässt - werden pro Kurve jeweils nur zwei Lenkimpulse gesetzt. Der erste ("Einlenken") bringt das Motorrad in die gewünschte Schräglage und auf die gewünschte Linie. Diese wird möglichst ohne zu korrigieren bis zum Ende der Kurve durchgehalten. Der zweite, entgegengesetzte Impuls beim Verlassen der Kurve leitet wieder die Geradeausfahrt ein (beziehungsweise eine unmittelbar anschließende Kurve in Gegenrichtung).
Ideallinie[]
Zugleich gilt es im Idealfall, erst dann wieder zu beschleunigen, wenn man das Gas in einem Zug aufziehen kann, ohne einzuhalten oder es gar vor dem zweiten Lenkimpuls am Ende der Kurve wieder zu schließen. Hieraus ergibt sich zugleich die Definition des Begriffsder "Ideallinie" nach Code: Eine Linie ist dann ideal, wenn sie diese kontinuierliche, unterbrechungsfreie Beschleunigung ohne Unterbrechung gestattet. Im Rennsport wäre die schnellste aller idealen Linien in diesem Sinne dann die "optimale Ideallinie", was aber in der Regel auf "Ideallinie" verkürzt wird.
Sowohl im Straßenverkehr als auch auf der Rennstrecke kann es für eine gegebene Kurve mehrere ideale Linien im Sinne dieser Definition geben. Zudem können sich unter realen Bedingungen zahlreiche Gründe einstellen, von einer idealen Linie abzuweichen, wie etwa unvorhergesehene Hindernisse, Ölspuren und ähnliches.
Kampflinie[]
Im Rennsport spricht man von "Kampflinie", wenn man eine andere Linie als die optimale Ideallinie verfolgt, um Gegnern das Überholen zu erschweren.
Quellen[]
- Keith Code, A Twist of the Wrist Vol. II: The Basics of High Performance Motorcycle Riding: 2, Acrobat Books, 1993