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Die MV Agusta S.p.A. ist ein traditionsreicher italienischer Hersteller von Motorrädern mit Firmensitz in Schiranna bei Varese.

Geschichte[]

Meccanica Verghera MV Agusta wurde 1945 von Domenico Agusta in Samarate (Italien) gegründet, um die Motorradproduktion seines Unternehmens Costruzioni Aeronautike Giovanni Agusta voranzutreiben. Der Flugzeughersteller hatte nach dem Tod seines Gründers Giovanni Agusta 1927 und auf Grund zurückgehender Geschäfte im Flugzeugbau, damit begonnen neue Produkte zu entwickeln. Die vielversprechende Motorrad-Entwicklung kam durch den Zweiten Weltkrieg zum Erliegen.

1945 erfolgte die Gründung der Firma "Meccania Verghera Agusta". Das erste Motorrad wurde unter dem Namen 98 vorgestellt. Der ursprünglich angedachte Name Vespa 98 war markenrechtlich bereits belegt.

Nach einer Boomzeit in den 1950ern und zahlreichen Erfolgen im Motorsport in den 60er und 70er Jahren musste 1980 die Produktion auf Grund akuter finanzieller Probleme eingestellt werden.

1992 wurde der Markenname MV Agusta von der Castiglioni-Gruppe (Cagiva) gekauft, die bereits zuvor Herstellern wie Aermacchi oder Ducati wieder auf die Beine geholfen hatte. Neue Modelle wurden angekündigt.

Nach der Eigenentwicklung eines neuen 750 cm³-Reihenvierzylinder-Motors wurde 1997 das Superbike MV Agusta F4 vorgestellt, die in den traditionellen Farben rot und silber daher kam und nicht zuletzt dank ihres spektakulären Designs zu einem großen Erfolg wurde.

Die Castiglioni-Gruppe strukturierte 1999 ihr Unternehmen um und firmiert seither unter dem Namen ihrer erfolgreichsten Marke als MV Agusta Motorcycles. Die Marken Cagiva und Husqvarna runden das Motorrad-Angebot ab.

Technik[]

Eine maschinenbauliche Besonderheit sind die MV-Vierzylinder-Motoren aus den 1970er Jahren: sie haben keinen "normalen" Motorblock, sondern verfügen über ein sogenanntes Bankett. Dieses ist ein leiterförmiges Gussteil, das die Kurbelwelle, die Zylinder und damit auch den Zylinderkopf trägt. Das Bankett wird komplett montiert von oben in das ansonsten leere Kurbelgehäuse eingesetzt und kann nach Lösen der Verschraubung im Reparaturfall in wenigen Minuten ausgebaut werden. Die voll wälzgelagerte Kurbelwelle ist im Bankett in bruchgepassen, geteilten Lagern gehalten. Das Getriebe ist als Kassettenkonstruktion ausgeführt und kann komplett mit Schaltautomat als Einheit nach rechts aus dem Motorgehäuse entnommen und gegen ein anders übersetztes Getriebe getauscht werden.

Die modernen Motorräder von MV Agusta haben als stilbildende Elemente einen Gitterrohr-Rahmen aus 25CrMo4-Stahl und eine Einarmschwinge aus Aluminium gemeinsam. Ebenso werden alle von einem Reihenvierzylinder-Motor mit radial angeordneten Ventilen angetrieben.

Aktuelle Modelle[]

Brutale[]

F4[]

Limitierte Modelle[]

Frühere Modelle[]

  • 125 (1974), 125S (1975), 150RSS (1971), 175 Tourismo Lusso, 350 SC Rambler (1970), 350 B S/GT(1970-1972), 350 B Elelletronica S/GT(1972-1974), 350 Ipotesi (1975 -1980)
  • 500SS (1976), 600GT (1965), 750GT (1971), 750GT (1974), 750S (1971), 750SS (1972), 750S (1974), 750S America (1975)
  • 800S Super Daytona America (1976), 800S Super America (1977), 832 Monza (1977), 850 Magni (1978), 861S Magni (1979), 850SS America (1977), 900 Arturo Magni Cento Valli
  • 1000S Corona (1978), 1000 Ago (1980), 1100 Grand Prix (1979)

Weltmeistertitel im Motorradrennsport[]

Insgesamt konnte MV Agusta 38 Fahrerweltmeister- und 37 Konstrukteursweltmeistertitel in der Motorrad-Weltmeisterschaft einfahren und dominierte fast 20 Jahre lang vor allem die großen Hubraumklassen.

Giacomo Agostini (13)

  • Weltmeister in der 350 cm³-Klasse auf MV Agusta: 1968, 1969, 1970, 1971, 1972, 1973,
  • Weltmeister in der 500 cm³-Klasse auf MV Agusta: 1966, 1967, 1968, 1969, 1970, 1971, 1972

Carlo Ubbiali (8)

  • Weltmeister in der 125 cm³-Klasse auf MV Agusta: 1955, 1956, 1958, 1959, 1960
  • Weltmeister in der 250 cm³-Klasse auf MV Agusta: 1956, 1959, 1960

John Surtees (7)

  • Weltmeister in der 350 cm³-Klasse auf MV Agusta: 1958, 1959, 1960
  • Weltmeister in der 500 cm³-Klasse auf MV Agusta: 1956, 1958, 1959, 1960

Mike Hailwood (4)

  • Weltmeister in der 500 cm³-Klasse auf MV Agusta: 1962, 1963, 1964, 1965

Gary Hocking (2)

  • Weltmeister in der 350 cm³-Klasse auf MV Agusta: 1961
  • Weltmeister in der 500 cm³-Klasse auf MV Agusta: 1961

Phil Read (2)

  • Weltmeister in der 500 cm³-Klasse auf MV Agusta: 1973, 1974

Tarquinio Provini (1)

  • Weltmeister in der 250 cm³-Klasse auf MV Agusta: 1958

Cecil Sandford (1)

  • Weltmeister in der 125 cm³-Klasse auf MV Agusta: 1952


Weblinks[]

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel MV Agusta aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

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