Die Simson S51 ist ein Kleinkraftrad, welches von 1980-1990 in der ehemaligen DDR gebaut wurde. Zu diese Zeit war es eines der meist gebauten Mopeds in Europa. Da Kleinkrafträder (50ccm+60km/h) in der DDR eine 60km/h Zulassung hatte und von 15 Jährigen gefahren werden durften, wurde eine Sonderregelung im Einigungsvertrag eingesetzt. Diese besagt, dass sämtliche Kleinkrafträder mit 60km/h Zulassung diese behalten dürfen und in der BRD weiterhin als Kleinkraftrad (für welches ein Führerschein der Klasse M reicht) und nicht als Leichkraftrad (Führerscheinklasse A1 benötigt) behandelt wird. Diese Regelung hat ihre Besonderheit darin, dass KKR in der BRD zur Zeit der Wiedervereinigung nur eine 50km/h Zulassung hatten. Diese Sonderregelung blieb bis Februar 1992 in Kraft, alle 50ccm Fahrzeuge, die danach gebaut wurden, wurden auf 50km/h gedrosselt, die letzten gebauten Modelle vor der Insolvenz, den Gesetzen entsprechend sogar auf 45km/h.
Die Simson ist mit einem luftgekühlten 50ccm Einzylinder-Zweitaktmotor mit ca. 2.7KW/4PS ausgestattet, der das Fahrzeug auf 60km/h beschleunigt. Der Motor existiert als 3 Gang und als 4 Gang Variante, wobei die Umrüstung der Getriebe möglich ist. Die Werksangabe des Verbrauchs von 2,5L ist nur mit einem optimal eingestellten und gewarteten Fahrzeug zu erreichen, bei gleichzeitiger gemäßigter Fahrweise. Dem Motor ansich werden teilweise Spitzengeschwindigkeiten von über 70km/h nachgesagt, diese sind jedoch nur selten anzutreffen, da die Güte der Zylinder und Vergaser teilweise stark unterschiedlich ist (Original DDR Kolben+Zylinder oder Chinaimport) und auch stark mit der Gründlichkeit der Wartung zusammenhängt. Sofern aber der Motor nicht an der Verschleißgrenze angelangt ist (Werksangabe: 30000km, laut Erfahrungswerten stark fahrstilabhängig und zwischen 25000 km und Werksangabe anzusetzen, nachdem er durch eine gründliche Überholung in werksneuen Zustand versetzt wurde.)
Die S51 ist wie sämtliche Simsonmodelle relativ simpel ausgeführt und technisch anfällige Konstruktionsbesonderheiten wurden vermieden. Die Reparatur ist mit relativ einfach technischen Mitteln möglich. Generell empfiehlt sich ein grundsätzliches technisches Verständnis, wenn man eine S51 als Alltagsfahrzeug benutzt, da bei einem mittlerweile mindestens 22 Jahre (!) altem Mokick Schwachpunkte vorhanden sind, die erfahrungsgemäß durch bessere Bauteile ersetzt werden können ( Beispiel: Unterbrecherzündung, Wartung nach 3000km vorgeschrieben, Tausch des Unterbrechers und Kondensators bei Einsatz von billigen Nachbauteilen recht häufig notwendig, Austausch durch verschleißfreie Elektronikzündung (z.B. PVL, Vape oder original Simson) empfehlenswert).
Eine Getrenntschmierung ist nicht vorhanden, d.h., man muss bei dem vorgeschriebenen Mischungsverhältnis von 1:50 auf 5L Benzin 100ml Zweitaktmischöl geben.
Am einfachsten funktioniert das, wenn man 100ml Öl in einen 5L Kanister gibt und 5L Normalbenzin auftankt.
Bis auf die Tabelle der technischen Daten ist dies ein reiner Erfahrungsbericht, ohne den einfluss anderer Webseiten. Die Tabelle ist zu finde im Typenkompass DDR-Motorräder http://www.lit-on.de/v/artikel/ddr-motorr%C3%A4der-seit-1945-2270975/